VIETNAMHILFE - HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Hier ein paar ergänzende Informationen. Neben der Unterstützung von Einzelpersonen hat die Hilfe für Kinder, die blind, verkrüppelt und und in den meisten Fällen ohne elterliche Fürsorge aufwachsen, die höchste Priorität, da es hier an allen Ecken fehlt.
In Vietnam gibt es so gut wie keine niedergelassenen Ärzte, wer schwerer krank ist, geht direkt ins Krankenhaus.
In Saigon gibt es gute Krankenhäuser, die Behandlungskosten sind für die Einheimischen jedoch fast immer unerschwinglich, da es keine Krankenversicherung gibt (erst ganz langsam im kommen) und bar gezahlt werden muss.
Preisliste eines privaten französisch-vietnamesischen Krankenhauses, für uns billig. Sogar Schönheitsoperationen werden angeboten
Kleine Umrechnungshilfe: 1 Mio Dong sind ungefähr 50 €.
Tritt der Notfall ein, sind viele gezwungen sich hoch zu verschulden. Das Geld wird in der Regel von der „Mafia“ geliehen . Zu horrenden Zinsen versteht sich (in der Regel 10 % - pro Tag !), so dass die Probleme dann erst richtig losgehen.
Aus eigenen Erlebnissen weiss ich, dass dann z.B. die 14 - oder 15 jährige Tochter in einer „Beer-Bar“ arbeiten muss. Was man sich darunter vorstellen muss, kann wohl jeder erahnen...
Andere Eltern schicken ihre Kinder nicht zur Schule sondern in die Touristenviertel, wo sie Tag für Tag bis mitten in der Nacht, Bücher, Kaugummi, Zigaretten, Rosen usw. verkaufen müssen, um die Schulden zurückzuzahlen. Meist jedoch ohne grossen Erfolg.
Herbert kümmert sich hauptsächlich um verkrüppelte Kinder, während ich überwiegend für die Versorgung eines Waisenhauses "zuständig" bin.
Zusätzlich haben wir noch seit Jahren längeren Kontakt zu Kindern, an denen und persönlich was liegt und versuchen denen aus eigener Tasche mit Schulgeld, Mopedkauf für den Vater, der dann als "Taxifahrer" arbeiten kann usw. zu helfen.
Letztes Jahr habe ich z.B. eine Beerdigung bezahlt für den Vater von Thanh (siehe Reiseberichte), war nicht ganz billig. Sie hatte sich das Geld von
der Mafia geliehen. da die Burschen mich kennen, war der Zinssatz minimal.
Das ist das Mädchen Ngan, das ohne Operation sicher keine rosige Zukunft vor sich haben wird.
Sie ist 5 Jahre alt und wurde einfach vor die Tür des Waisenheimes abgelegt.
Einen besonderen Dank an Dr. Le Hanh, der sich bereiterklärt hat
plastische Operationen durchzuführen, ohne selbst etwas daran zu verdienen.
Hier hält er Ngan auf dem Arm, Die Kleine sieht doch jetzt schon ganz zufrieden aus ?.
Wie man erkennen kann, leidet der Junge im Bild rechts an einem Wasserkopf.
Zur Zeit wird geprüft, ob eine Operation durchgeführt werden kann bzw. sinnvoll ist (möglicher Gehirnschaden).
Anmerkung: er ist vor ca. einem Jahr gestorben
Herbert nochmal auf Besuch bei Ngan
... und nochmal. Sie kommt jedesmal auf ihn zugestürmt.
Leider hat sich bislang keiner gefunden, der sie adoptiert
Die nächse Aufgabe: wie man sieht, leidet dieser arme Teufel an vergroesserten Hoden,
es sind mehrere Operation erforderlich
Herbert und Dr. Le Hanh sind optimistisch
Beim nächsten Waisenhaus („Little Rose Warm Shelter“ ) handelt es sich um eine Einrichtung, die in einem ziemlichen üblen District in Saigon liegt, in der Nähe des stinkigen Flusses. Hier hat mich vor Jahren schon mein vietnamesischer Freund Kha hingeführt, der selbst aus diesem Viertel stammt.
In diesem Waisenhaus sind ausschliesslich Mädchen untergebracht. Die Zahl schwankt zwischen 20-35, im Alter von 4-16. Hier erhalten sie neben Schulunterricht eine „Ausbildung“ als Büglerin, Wäscherin, Schneiderin etc., so dass sie später einen Job finden können. In der Regel als "Haushaltshilfe". Zwar auch mies bezahlt, aber besser als nichts.
Hier bringen wir immer Lebensmittel wie Reis, Trockensuppen, Nudeln, Milchpulver, Öl, Sojasauce usw. hin, auf einem grossen Markt vorher eingekauft,ebenfalls aus Spendengeldern finanziert. Dazu in der Regel dann noch Spielzeug, Kulis, Luftballons, Schokolade usw. aus Deutschland (die einheimische Schokolade mögen die nicht so gerne).
Ein Dank hiermit an alle, die "ausgemistet" haben und Plüschtiere, Spielzeug etc. zur Verfügung gestellt haben, woran unsere verwöhnten Kinder keinen Spass mehr haben, da alles im Überfluss vorhanden und nicht mehr "cool" ist.
Eine alte Puppe oder ein "Kuscheltier" ist dort schon herzlich willkommen.
In der Regel bleibt immer noch etwas Bargeld übrig, welches der Heimleitung ausgehändigt wird zwecks Beschaffung dringend benötigter Dinge.
Das ist das erste Mal, dass ich hier fotografiert habe. Ich will keine grosse Show abziehen, aber manchmal wollen die Leute wissen, wo ihr Geld bleibt. Die Aufnahmen sind vom September 2004. Im März war ich wieder da (wie zweimal im Jahr). Die Kamera hatte ich nicht mitgenommen.
4 Zentner Reis der besten Sorte (aus Thailand) kosten ca. 50 €.
Statt den bekannten Sack in China umfallen zu lassen, diesen lieber für Vietnam spenden.
Gerade am Waisenhaus angekommen, wesentlich mehr drin, als es hier aussieht
Alle helfen beim Ausladen , Trang (im Vordergrund) natürlich auch mit
Das ist die Heimleitung, man kennt mich schon
Zum Dank gibt man eine Vorführung vietnamesischer Tänze, hätte vor Rührung am liebsten laut losgeheult
Herzliche Verabschiedung – bis zum nächsten Mal - mit Sicherheit !.
Diesmal gab es sogar eine Art „Spendenquittung“.